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„Wir fühlen kein Klima“

Debatte über den Klimawandel in Hamburg

Beate Ratter

■ 48, ist Geographie-Professorin an der Universität Hamburg und forscht im Klima-Exzellenzcluster zur Bedeutung des Klimawandels für Hamburg.

taz: Frau Ratter, viele scherzen, ein paar Grad mehr täten der Stadt ganz gut …

Beater Ratter: Vorweg: Wir Wissenschaftler sind keine Propheten, aber wenn man den Modellierungen glauben darf, dann werden die Extremwetter-Ereignisse zunehmen. Stärkere Stürme, Starkregen, Hagelschläge wird es öfter geben, die Sommer werden öfter richtig trocken. Es kommt nicht einfach zu einer Zunahme von Temperatur.

Was bedeutet das für das Leben in Hamburg?

Wir müssen uns mehr Gedanken darüber machen, wie wir Hitzeinseln in der Stadt vermeiden können, auch wenn wir durch den permanenten Wind nicht so große Probleme haben werden wie Orte in Süddeutschland. Wir sollten darauf achten, dass unsere Wasserflächen, Windschneisen und Grünflächen gut erhalten bleiben.

Und warum tut dann keiner was gegen den Klimawandel?

Der Klimawandel ist nur eine statistische Größe. Wir fühlen nur Wetterereignisse, kein Klima. Und etwas, das ich mir nicht vorstellen kann, lässt den Normalbürger abwarten. Deutsche haben die Tendenz, eher eine Versicherung abzuschließen, als ihr Leben zu verändern, wenn es darum geht, vorbeugend zu handeln. INTERVIEW: DKU

Podiumsdiskussion: „Warum tut keiner was gegen den Klimawandel?“, 19 Uhr, Uni, Hörsaal Erziehungswissenschaft, Anmeldung unter www.awhamburg.de

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