der wahlkampf gewinnt an inhalt : Eine Chance für die Kleinen
Bislang war der Wahlkampf in Bremen eine eher dröge und inhaltsfreie Veranstaltung. Konkrete politische Angebote: Fehlanzeige. Nun aber gibt die Uni-Revolte dem Wahlkampf endlich ein echtes Thema: Die Bildungspolitik, vor allem aber die Zukunft der Hochschulen.
Kommentar von Jan Zier
Es ist ein Thema, das die große Koaltion äußerst schlecht aussehen lässt. Dabei sind allein an der Uni rund 20.000 Stimmen zu holen. Aber wohl nicht für SPD und CDU: Die können sich allenfalls auf die Fahne schreiben, die Uni Bremen – vor Jahresfrist noch als Elite-Uni gefeiert – kaputt sparen zu wollen. Es geht um mehr als nur zwei, drei kleine Studiengänge. Es geht um jede vierte Professur, bis 2015.
Die Linkspartei hat als erste die Zeichen des Wahlkampfes erkannt und sich mit den einhelligen Forderungen der Uni sogleich solidarisch erklärt. Und die Grünen versprachen sogar mehr Geld, sollten sie an der künftigen Landesregierung beteiligt werden. Daran müssten sie sich messen lassen.
Von SPD und CDU aber hört man wenig. Aus gutem Grund – sie können in dieser Debatte nur verlieren. Sie werden ihren Wahlkampf weiter auf ihre mehr oder minder blassen Spitzenkandidaten abstellen müssen. Wohl dem, der seinen WählerInnen ein Thema anzubieten hat.