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Archiv-Artikel

evolutionstheorie Verleugnete Verwandtschaft

Ein erschreckendes Ergebnis offenbarte eine aktuelle Umfrage an der Dortmunder Universität: Fast jeder fünfte Studienanfänger glaubt, dass der Mensch – so wie er heute aussieht – ein direktes Produkt eines überidischen Schöpfers ist. Eine Evolution des Menschen hat es für diese Studenten nicht gegeben. Überraschend war für Professor Dittmar Graf, der die Umfrage initiierte, vor allem, dass auch viele Biologiestudenten zu den Evolutionsgegnern gehörten. Laut Graf lehnten fast 10 Prozent aller Biologiestudenten ab, dass Mensch und Schimpanse gemeinsame Vorfahren gehabt haben. Bei den befragten Lehramtskandiaten waren es gar 13 Prozent, die nicht an die von Charles Darwin vor rund 150 Jahren entwickelte Evolutionstheorie glauben wollen. Sie sind damit noch weitaus dogmatischer als viele offizielle Vertreter der Schöpfungsgeschichte. Selbst bei den Funktionsträgern in der katholischen Kirche wird heutzutage die Evolutionstheorie nicht einfach rundum abgelehnt. Sie wollen nur nicht anerkennen, dass der Mensch und auch alle anderen Lebewesen einfach nur ein Produkt aus Zufall und Notwendigkeit sind – Gott würfelt halt nicht. Die Ursache für die weit verbreitete Evolutionsskepsis sieht der Dortmunder Professor in Einflüssen aus den USA, wo die biblische Schöpfungsgeschichte oftmals wortwörtlich ausgelegt wird. Dort versuchen seit längerem schon die „Kreationisten“ und Anhänger des „Intelligent Design“, die auf Darwin aufbauende Evolutionslehre aus den Schulen zu verbannen.

WOLFGANG LÖHR