DFB-POKALFINALE : Gedisste Duisburger
Wenn es scheint, Duisburg könnte der große Wurf gelingen, dann passiert das Drama: Der Schlagball plumpst jäh zu Boden, eine Weitenmessung ist gar nicht mehr nötig, denn man weiß ohnehin – das war nichts. Nullfünf hat der MSV im Berliner Olympiastadion verloren. So schlecht war in der Geschichte des DFB-Pokalfinales nur ein Team, der 1. FC Kaiserslautern, als er 1972 auch gegen den FC Schalke mit 0:5 verlor. Ja, selbst die Duisburger Pokalfinalisten der Jahre 1966, 1975 und 1998 hielten sich besser als das aktuelle Team, verloren haben sie aber allesamt. Irgendwie logisch, dass auch die Duisburger Wasserballer das Pokalfinale am Wochenende gegen Spandau vergeigten. Vergessen machen wollten sie die Tragödie der Love-Parade, übertünchen das dreiste Verhalten von Duisburgs Bürgermeister Adolf Sauerland (CDU), der trotz massiver Vorwürfe auf seinem Posten hängt wie eine Schmeißfliege an der Klebefalle. Duisburg hätte sich das Image des Favoritenfoppers zulegen können, aber so ermöglichten sie den Schalkern nur einen versöhnlichen Saisonabschluss. Die Gelsenkirchener, die den ersten Titel seit x Jahren gewonnen haben, feierten denn auch, als gäbe es kein Morgen. Manuel Neuer (in seinem möglicherweise letztem Spiel für Schalke) und Co. tollten mit dem Pott übers Grün. Wenn alle wieder nüchtern sind, wollen sie erneut über der Causa Neuer brüten. Es wird eine Sondersitzung des Aufsichtsrates geben. „Ich bin strikt dagegen, dass Manuel geht“, sagte Schalke-Boss Tönnies. Neuer kann sich auch vorstellen, bis 2012 zu bleiben und noch nicht zu den Bayern zu gehen: „Kein Problem.“ (mv)