Die Fachfrau

Sie sei „die profilierteste Frau Norddeutschlands in Sachen kommunaler Verwaltung“, schwärmte Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) vor einem Jahr über Manuela Söller-Winkler. Nun wird sie Staatssekretärin im Innenministerium in Kiel.

Dort rotiert nach dem Rücktritt des bisherigen Chefs Andreas Breitner, der in die Privatwirtschaft wechselt, das Personal-Karussell weiter: Der neue Minister Stefan Studt schickt Staatssekretär Bernd Küppersbusch in den Ruhestand. Ihn ersetzt ein Tandem: Aus dem Arbeitsministerium kommt Ralph Müller-Beck. Söller-Winkler, bisher Leiterin der Kommunalaufsicht, muss nur im Haus das Büro wechseln.

Die 53-Jährige hat mehrfach eine Rolle in der Landespolitik gespielt. Als Landeswahlleiterin – das Amt hatte sie seit 2006 inne – sorgte ihre Auslegung des Wahlgesetzes im Herbst 2009 dafür, dass die CDU ein weiteres Überhangmandat zugesprochen bekam und regieren konnte. Wer anderes wolle, sagte die manchmal etwas trocken wirkende Juristin, müsse ein neues Gesetz machen. So geschah es: Das Verfassungsgericht erklärte die Mehrheit von CDU und FDP für verfassungswidrig, Neuwahlen wurden angesetzt.

2013 bewarb sich Söller-Winkler um den Posten der Kieler Oberbürgermeisterin. Nicht nur Albig, sondern auch ihr damaliger Chef Andreas Breitner traute ihr zu, eine „hochkompetente und bürgernahe Verwaltungschefin zu sein“. Allerdings trat die zuvor Parteilose erst für die Kandidatur in die SPD ein. Vielleicht gab das den Ausschlag dafür, dass die Kieler GenossInnen sich im parteiinternen Wettkampf für die Zeit-Journalistin Susanne Gaschke entschieden. Deren Umgang mit einem Steuersünder hatte Söller-Winkler dann als Leiterin der Kommunalaufsicht auf dem Tisch – und betraute schleunigst andere Beamte mit dem Fall.

Ihren Arbeitsstil beschreibt Manuela Söller-Winkler als „sachlich und offen“. Sie ist mit dem Leiter der Marine-Pressestelle in Kiel verheiratet und hat einen erwachsenen Sohn.  EST