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Archiv-Artikel

DAS GIBT ZU DENKEN

Wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) ausgerechnet hat, würde es jeden Deutschen jährlich 60 Euro kosten, den Ausstoß des Klimakillers CO2 bis zum Jahr 2020 um 30 Prozent zu senken – und damit den Klimawandel abzuwenden. 60 Euro! Deshalb hat taz zwei recherchiert, worauf genau wir verzichten müssten, um diesen Planeten noch zu retten. Die Mitgliedschaft bei „Stahlratte“ beispielsweise, dem Berliner Verein zur Förderung der Segelschifffahrt e. V., kostet genau 60 Euro, wie auch der Eigenbeitrag einer alleinerziehenden Mutter zur Riester-Rente genau 60 Euro beträgt. Die jährliche Icann-Gebühr für eine eigene Internet-Domain schlägt mit 60 Euro zu Buche. Eine Tankfüllung beim Honda Accord kostet 60 Euro, Behinderte können für 60 Euro einen Jahresausweis für den öffentlichen Nahverkehr in Hamburg erwerben – wenn das Geld nicht für die jährliche Gebühr (60 Euro) einer Standard-Visa-Karte bei der Citibank oder eine Zugfahrt von Berlin nach Hildesheim (60 Euro ohne Bahncard) draufgeht. 60 Euro zahlen Ehepaare, die gemeinsam der „Gesellschaft der Freunde und Förderer des hr-Sinfonieorchesters“ beitreten. Das muss nicht sein, ebenso wenig wie die normale Mitgliedschaft beim 1. FC Dynamo Dresden oder beim Romy-Schneider-Fanclub (beides genau 60 Euro). Zwar kommt ein Beitritt zum Bundesverband Brennholz & Brennholzproduktion nicht für jedermann in Frage, aber auch hier lassen sich 60 Euro einsparen. Verzichtbar ist womöglich auch die Hundehaftpflichtversicherung, für die man jährlich exakt 60 Euro (auch für Kampfhunde!) berappen muss. Auch wenn’s schwerfällt: 60 Euro sollte uns die Abwendung der Apokalypse schon wert sein.