: Zukunft Ruhrgebiet
Grüner Kongress erklärt Ruhr zur Schlüsselregion: „Gegen das Revier werden die Probleme des Landes nicht gelöst“
ESSEN taz ■ Das Ruhrgebiet bleibt für die Grünen die entscheidende Schlüsselregion für die künftige Entwicklung Nordrhein-Westfalens. „Wir dürfen das Revier nicht als Problem betrachten“, sagte Landesparteichefin Daniela Schneckenburger bei einem von ihrer Partei veranstalteten „Zukunftskongress Ruhr“ am Samstag in Essen. „Lösungen für das Ruhrgebiet sind immer Lösungen für das Land.“
Um der Überalterung wie der hohen Arbeitslosigkeit der Metropole Ruhr begegnen zu können, wollen sich die Grünen ihre Politik in der Region wie auf Landesebene künftig auf die Schwerpunkte Wirtschaft, Ökologie und Verkehr fokussieren. Überfällig sei besonders eine weitere Förderung des Bereichs Umwelttechnologie. „Es wäre wunderbar, wenn ausgerechnet das ehemals schwerindustriell geprägten Ruhrgebiet Lösungen zur Beherrschung der Klimaproblematik hervorbrächte“, so Schneckenburger zur taz. Schon heute existierten Kompetenzzentren zur Solarenergie in Gelsenkirchen wie zur Geothermie in Dortmund.
Gleichzeitig müsse auch das Leben und Wohnen in der Metropolregion Ruhr attraktiver werden, fordern die Grünen – und mahnen eine bessere öffentliche Verkehrsinfrastruktur an: Abseits der großen West-Ost-Bahnverbindung zwischen Duisburg und Hamm sei der Öffentliche Personennahverkehr längst nicht attraktiv genug. Nötig sei eine verstärkte Kooperation der 24 Verkehrsunternehmen der Region.
Eine Politik gegen das Ruhrgebiet, die auch von Seiten der SPD beklagt wird, könne die von CDU und FDP gestellte Landesregierung nicht durchhalten, glaubt Parteichefin Schneckenburger: „Das Revier wird besonders gefördert werden – schließlich leben hier über 5,5 Millionen Wählerinnen und Wähler.
ANDREAS WYPUTTA