„GORCH FOCK“-AFFÄRE : Tod der Kadettin als Unfall gewertet
KIEL | Der tödliche Sturz einer Offiziersanwärterin aus der Takelage des Segelschulschiffs „Gorch Fock“ war aus Sicht der Staatsanwaltschaft ein Unfall. Es gebe keine Anhaltspunkte für strafrechtlich zu bewertendes Fehlverhalten, „weder gegen Verantwortliche der Schiffsführung, Mitglieder der Besatzung oder sonstige Angehörige der Marine“, so die Kieler Staatsanwaltschaft. Sie stellte die Ermittlungen ein und kritisierte zugleich „unzureichende Regelungen“ der Segelvorausbildung an Bord.
Die Mutter der verunglückten Offiziersanwärterin hatte Strafanzeige wegen fahrlässiger Tötung erstattet. Sie verlangt nun Schadenersatz von der Bundesrepublik Deutschland. Es gehe mutmaßlich um eine Summe „im fünfstelligen Bereich“, so ihr Anwalt auf Focus Online. Nach dem tödlichen Sturz war die Ausbildung auf dem Segelschulschiff in die Kritik geraten. Es wurden Vorwürfe laut, an Bord würden Kadetten drangsaliert. Anfang Mai war das Schiff vorzeitig nach Deutschland zurückgekehrt. Seine Zukunft ist offen. Laut Verteidigungsministerium segelt es bis zur vollständigen Aufklärung nicht wieder. (dapd)