Brand: El Masri in Haft

Der einst von der CIA entführte Deutschlibanese wurde wegen Verdachts der Brandstiftung festgenommen

NEU-ULM/KARLSRUHE dpa/afp Der Fall des einst von der CIA unter Terrorverdacht aus Mazedonien nach Afghanistan verschleppten libanesischstämmigen Deutschen Khaled El Masri hat eine tragische Wendung genommen. Nach einem Brand in einem Neu-Ulmer Großhandelskaufmarkt wurde El Masri gestern als dringend tatverdächtig festgenommen und in die Psychiatrie eingewiesen.

El Masris Anwalt Manfred Gnjidic sprach von einer „Verzweiflungstat“. Seit langem sei bekannt, dass El Masri „ein furchtbares Folterschicksal“ erlitten habe, sagte er. Als Grund für die Tat nannte Gnjidic eine Auseinandersetzung zwischen El Masri und dem Metro-Markt, die dann eskaliert sei. Erst vor zwei Wochen habe er Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) um Hilfe gebeten, sagte Gnjidic. „Er entgleitet jetzt“, habe er dabei gewarnt.

Bei dem Brand entstand in der Nacht zum Donnerstag ein Schaden von rund 500.000 Euro. Der Täter hatte eine Glastür eingeschlagen und gegen 4.45 Uhr im Eingangsbereich Feuer gelegt, berichtete die Polizei. Noch in der Nacht wurde El Masri in der Nähe festgenommen. Die Polizei Krumbach erklärte, er gelte als dringend tatverdächtig, und die Staatsanwaltschaft Memmingen ließ ihn einweisen.

El Masri hatte durch seine Verschleppung nach Afghanistan zur Jahreswende 2003/04 durch den CIA später Schlagzeilen gemacht. Anfang dieses Jahres erließ die Münchner Staatsanwaltschaft Haftbefehle gegen mehrere mutmaßliche CIA-Agenten. Erst kurz vor dem Brand war die Abhöraktion der bayerischen Justiz gegen den Anwalt El Masris für verfassungswidrig erklärt worden.

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