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Bodo Hombach (54), Geschäftsführer der WAZ-Mediengruppe, hat Übergriffe auf die Redaktionen von WAZ-Zeitungen in Bulgarien scharf verurteilt. „Wenn in einem Land der EU Medien so massiv angegriffen werden, ist es inakzeptabel, wenn staatliche Organe, andere Parteien und Europa-Befürworter nicht zur Hilfe eilen“, sagte Hombach der taz. Nach eigenen Berichten sind die Zeitungen 24 Stunden, 168 Stunden und Dneven Trud seit Wochen Zielscheibe einer Kampagne der radikalnationalistischen Ataka-Partei und ihres Chefs Wolen Siderow. Am 23. Februar sollen Ataka-Mitglieder Redaktionsräume in Sofia gestürmt und die dort arbeitenden Journalisten bedroht haben. Die Zeitung Ataka und der Fernsehsender Skat sollen zudem Fotos und Telefonnummern der Chefredakteure veröffentlich haben, die seitdem Leibwächter in Anspruch nähmen. (taz)
Ruth Hieronymi, EU-Abgeordnete für die CDU, macht „Telekom- und Kabelbetreiber sowie die Zeitschriften- und Zeitungsverleger“ dafür verantwortlich, dass die EU erlauben will, „Produkte gegen Bezahlung in Filmen und TV-Serien zu platzieren“. Das schreibt Hieronymi in der aktuellen Ausgabe der Zeit. Was bei der ARD-Serie „Marienhof“ vor zwei Jahren noch ein Skandal gewesen sei, werde demnach künftig weitgehend legal sein. Die Produktplatzierung sei der „Preis gewesen, um gegen das Votum der Industrie und der Verleger die Zustimmung einer Mehrheit im Rat der Medien- und Kulturminister zur Aufrechterhaltung des Medienrechts für das Fernsehen zu erreichen“, schreibt die EU-Abgeordnete. (taz)
Götz Mäuser, Partner des Finanzinvestors Permira, ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender von ProSiebenSat.1. Er löst damit den US-Unternehmer Haim Saban ab, von dem Permira zusammen mit dem Finanzinvestor KKR die Senderfamilie im Dezember 2006 gekauft hatte. Nach der kartellrechtlichen Genehmigung konnte die Übernahme in der vergangenen Woche vollzogen werden. Weiterhin im Aufsichtsrat vertreten sind Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG, Christian Nienhaus, Verlagsgeschäftsführer der Zeitungsgruppe Bild, und der britische Medienberater Greg Dyke. (dpa)