Medienticker

Abdel Kareem Soliman (22), ägyptischer Blogger, ist mit dem „Freedom of Expression“-Award der Organisation Index on Censorship ausgezeichnet worden. Soliman war Mitte Februar zu einer vierjährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden, weil er in seinem Weblog den ägyptischen Präsidenten Mubarak und die islamische Al-Azhar-Universität kritisiert hatte. Er bekam den Preis für Journalismus. Außerdem ausgezeichnet wurde der Chinese Chen Guangcheng, der Berichte über erzwungene Abtreibungen in China veröffentlicht hatte. Auch er war daraufhin zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Weitere Ehrungen gingen an Siphiwe Hlophe aus Swasiland für ihren Einsatz gegen Aids, den libanesischen Journalisten Samir Quasir für sein Buch „Being Arab“, in dem er prosyrische Behörden im Libanon kritisiert, und an den israelischen Regisseur Yoav Shamir für seinen Film „Five Days“, in dem er über die Armee seines Landes und die Evakuierung jüdischer Siedler berichtet. (taz)

Christoph Lanz (47), Fernsehdirektor der Deutschen Welle (DW-TV), hat angekündigt, dass das deutsche Auslandsfernsehen sein Programm ab 16. April erstmals „kontinental aufsplitten“ wird. Konkret werde es ab diesem Tag zweimal zwei Stunden ein besonderes Programm für die Sendegebiete USA und Lateinamerika geben. Es handele sich um den Einstieg in die Regionalisierung von DW-TV. Zuletzt hatte der Sender eine Ausweitung seiner Fernsehsendungen für den arabischen Raum, ebenfalls ab April, angekündigt. Ab November soll außerdem eine technische Auseinanderschaltung und programmliche Differenzierung für Asien und Afrika erfolgen, kündigte Lanz weiter an. (epd)

Kai Diekmann (42), Bild-Chefredakteur, ist auch in der Berufung gescheitert, dem Hamburger Journalistikprofessor Siegfried Weischenberg eine Aussage aus einem Zeit-Artikel untersagen zu lassen. Diekmann behauptete vor Gericht, Weischenberg habe in dem Beitrag den Eindruck zu erwecken versucht, Diekmann hätte sich in den Monaten vor der Bundestagswahl 2005 in Talkshows gezeigt. Weischenberg wies den Vorwurf zurück, worin ihm das hanseatische Oberlandesgericht am Dienstag folgte. (taz)