: Weltweit warmer Winter
Höchste Temperaturen seit Beginn der Aufzeichnungen. Pflanzen- und Tierwelt schon sehr weit entwickelt
WASHINGTON afp ■ Der vergangene Winter ist nach Angaben einer US-Behörde der weltweit wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen. In der Periode von Dezember bis Februar lagen die Temperaturen um 0,72 Grad Celsius über dem Mittelwert des vergangenen Jahrhunderts, wie die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) am Donnerstag bekannt gab. Vor allem der ungewöhnlich warme Januar und das Wetterphänomen El Niño seien für das hohe Temperaturniveau verantwortlich. Laut NOAA waren auch die Ozeane ungewöhnlich warm, die Messungen verzeichneten die bislang zweithöchsten Werte. Sie lagen nur 0,06 Grad Celsius unter den in der Messperiode 1997/1998 verzeichneten Rekordwerten.
Die Wetteraufzeichnungen begannen laut NOAA im Jahr 1880. Wie die Behörde weiter mitteilte, hat sich der weltweite Temperaturanstieg beschleunigt. Im vergangenen Jahrhundert sei im Durchschnitt ein Anstieg um 0,06 Grad Celsius alle zehn Jahre festzustellen gewesen. Seit 1976 steige die Temperatur alle zehn Jahre um durchschnittlich 0,18 Grad Celsius. Auch Europa erlebte nach Angaben dortiger Meteorologen den mildesten Winter seit langem. In Deutschland lagen die Mitteltemperaturen nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes vom Februar bei 4,3 Grad Celsius und damit um 4,1 Grad über dem vieljährigen Durchschnitt.
Die Meteorologen rechnen für das Frühjahr und den Sommer ebenfalls mit Temperaturrekorden. Wegen der milden Witterung ist die Entwicklung in der Pflanzen- und Tierwelt in diesem Frühjahr in Europa bereits ungewöhnlich weit fortgeschritten.