: „Neue Perspektiven“
SCHLAFPLÄTZE Das diesjährige Winternotprogramm für Obdachlose beginnt am 1. November
Für Obdachlose in Hamburg beginnt am 1. November das Winternotprogramm. Wie die Sozialbehörde mitteilte, wollen Stadt, Kirche und weitere Institutionen bis zum 31. März 2015 insgesamt 850 zusätzliche Schlafplätze zur Verfügung stellen. „In Hamburg muss niemand auf der Straße schlafen – erst recht nicht im Winter“, sagte Sozialsenator Detlef Scheele (SPD). Das Winternotprogramm gehe über den bloßen Schutz vor dem Erfrieren hinaus. Es sei verknüpft mit einem Beratungsangebot, das obdachlosen Menschen den Zugang zum Hilfesystem weisen wolle, sagte Scheele: „So entstehen neue Perspektiven.“
Das Programm wird seit 1992 angeboten und ist für die Betroffenen kostenlos. Es kann anonym in Anspruch genommen werden. Die Stadt stellt insgesamt 1,6 Millionen Euro zur Verfügung. Im vergangenen Winter standen der Behörde zufolge 784 Plätze zur Verfügung, die durchschnittlich zu 90 Prozent ausgelastet waren. Insgesamt seien 70 Menschen in eine feste Bleibe vermittelt worden. Ganzjährig gebe es mindestens 300 Notschlafplätze für Obdachlose.
Aktuelle Standorte sind zwei ehemalige Schulen in der Hammer Straße (270 Plätze) und der Weddestraße (228), Kirchengemeinden sowie der Evangelischen Stiftung Alsterdorf und dem „Rauhen Haus“ (insgesamt 104). Der Standort in der Amsinckstraße (250 Plätze) öffnet erst Mitte Dezember. Bis dahin dient das ehemalige Schulgebäude in der Hammer Straße als Zentrale Anlaufstelle. Ein Shuttle-Bus zur Innenstadt wird bereitgestellt. (epd)