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Telekom bleibt
„Mit großer Erleichterung“ reagierte gestern Bürgermeister Jens Böhrnsen auf die Nachricht, nach der der Geschäftskunden-Service der Telekom in Bremen bleibt – und nicht nach Hamburg verlagert wird. Damit könnten 100 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz in Bremen behalten, so Böhrnsen. Der Bremer Senat habe sich im Sinne des Standortes Bremen und der Beschäftigten an die Spitze des Konzerns gewandt, so Böhrnsen. Er bedankte sich bei „denjenigen in der Telekom und bei Ver.di, die sich in den vergangenen Monaten für den Erhalt der Arbeitsplätze in Bremen eingesetzt haben“.
Bremen prüft ZDF
Bremen unterstützt zusammen mit Nordrhein-Westfalen das Land Rheinland-Pfalz bei einem Normenkontrollverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht zur Überprüfung des ZDF-Staatsvertrages. Dies hat der Bremer Senat gestern beschlossen. „Die Ausgewogenheit beim ZDF-Fernsehrat zwischen unabhängigen Gruppen und der Politik ist unzureichend“, begründete Bürgermeister Jens Böhrnsen den Beschluss, „in der jetzigen Konstellation ist die Staatsferne des Rundfunks nicht ausreichend gesichert.“ Hintergrund ist der Rauswurf des ZDF-Chefredakteurs Nikolaus Brender – auf Betreiben des damaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU).
Redakteurinnen streiken
250 Journalistinnen und Journalisten aus Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein haben sich gestern zu einem ganztägigen Warnstreik in Bremen getroffen. Mit einer Kundgebung auf dem Marktplatz machten sie auf die derzeitigen Tarifverhandlungen mit dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) aufmerksam. Dieser wolle „massive Einschnitte in die Tarifverträge und die Einführung eines Dumping-Tarifs mit Einbußen von bis zu 30 Prozent für Berufseinsteiger durchsetzen“, teilte gestern der Deutsche Journalisten Verband mit.
Linke grüner als grün
Für „wirtschaftlich unnötig“ hält die Fraktion der Linkspartei in der Bremischen Bürgerschaft die Vertiefung der Unter- und Außenweser, die gestern von den Ländern Bremen und Niedersachsen beschlossen wurde. Nur durchschnittlich 1,4 Prozent der Schiffe müssten auf den Tidenhub Rücksicht nehmen, so Klaus-Rainer Rupp, umweltpolitischer Sprecher der Linken. „Selbst das weltgrößte Containerschiff, die Emma Maersk, läuft regelmäßig ohne Probleme in Bremerhaven ein.“ Für „noch zweifelhafter“ hält Rupp die Vertiefung der Unterweser zwischen Bremerhaven und Bremen. Diese sei „ein reines Gefälligkeitsvorhaben gegenüber der Braker Futtermittelindustrie“. Dafür würden „massive Schädigungen an der Natur in Kauf genommen“. Rupp wirft den Bremer Grünen vor, das Vorhaben mitzutragen, nachdem sie die Weservertiefung 2007 noch abgelehnt hatten.
Trickbetrüger unterwegs
Vor Trickbetrügern, die sich als Polizisten ausgeben, warnte gestern die Bremer Polizei. In den letzten Tagen hätten unbekannte Täter als Polizisten verkleidet ältere Menschen aufgefordert, ihnen Geld auszuhändigen, angeblich, um Falschgeld aufzuspüren. In den meisten Fällen seien die Täter am Misstrauen der Opfer gescheitert. (taz)