Behinderte Kids besser betreut

Geistig behinderte Kinder und Jugendliche sollen in Berlin künftig auch nach dem 6. Schuljahr in Schule und Freizeit besser betreut werden. Bisher gab es für die Schülergruppe ab 12 Jahre und älter kaum Angebote. Auf Vorschlag von Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) beschloss der Senat am Dienstag, diese Betreuungslücke zu schließen.

Vom Schuljahr 2012/2013 an sollen alle geistig schwerstbehinderten Schüler in der Schule bedarfsunabhängig bis 16 Uhr entsprechend betreut werden. Bisher war das nur möglich, wenn die Eltern Anträge stellten und selbst bis zu 500 Euro dazuzahlten. Das Abgeordnetenhaus soll diesen Vorschlag noch billigen. „Wenn unser Konzept umgesetzt wird, ist das ein entscheidender Schritt zur Chancengleichheit“, sagte Zöllner. Betroffen seien rund 1.300 junge Menschen in Berlin.

Umsetzung nicht mehr vor der Wahl

Nach den Erfahrungswerten bei der Betreuung der jüngeren Schüler gehe seine Verwaltung von einer Nachfrage von rund 450 Schülern aus. Das koste das Land rund 1,9 Millionen Euro mehr im Jahr. Bis zur letzten Parlamentssitzung am 1. September vor der Wahl lasse sich der Plan aber nicht mehr umsetzen. (dpa)