: Neue Quotenregelung
FISCHFANG Quoten sollen mehrere Jahre gelten, fordern die Fischer in Schleswig-Holstein
Der schleswig-holsteinische Fischereiverband hat eine längere Gültigkeit von Fangquoten gefordert. „Was uns bedrückt, sind die jährlich festgelegten Fangquoten“, sagte Verbandschef Lorenz Marquardt beim Landesfischereitag in Eckernförde. Die Fischer bräuchten zwei bis drei Jahre Planungssicherheit. Diese Forderung aber werde „von der EU nicht umgesetzt“.
Die EU-Kommission will die Fangquoten für bestimmte Fischarten pauschal um 25 Prozent senken: In der Nordsee seien alle bekannten Bestände außer Scholle, Schellfisch und Hering überfischt, in der Ostsee vier von sechs bekannten Beständen. Ein Beschluss wird Mitte Juli erwartet.
Beim westlichen Hering habe es im vergangenen Jahr bereits dramatische Quotenkürzungen gegeben, die Entwicklung beim Dorsch hingegen sei durchaus positiv gewesen, sagte Marquardt. „Aber die besten Quoten nützen nichts, wenn die Preise nicht mitziehen.“ Für ein Kilogramm Dorsch bekamen die schleswig-holsteinischen Kutterfischer im vergangenen Jahr 1,45 Euro, 2008 waren es noch 1,96 Euro gewesen. Anfang dieses Jahres seien die Preise teilweise sogar unter einen Euro pro Kilo gesunken.
Ähnlich sah es bei den Krabbenfischern an der Nordsee aus, die vor Kurzem mit einem Fangstopp gegen die niedrigen Preise demonstrierten. Die Preise seien danach zwar wieder etwas gestiegen. Finanziell stehe die Branche dennoch vor dem Aus, sagte Marquardt. Sein Verband vertritt rund 280 Kutter- und Küstenfischer. (dpa/taz)