Feuerberg von außen aufgefüllt

SPD moniert: Vier von sieben Insassen des Geschlossenen Heims sind keine Hamburger. Die Stadt aber zahlt für sie

Thomas Böwer wirft dem Senat in Verbindung mit dem Geschlossenen Heim für straffällige Jugendliche in der Feuerbergstraße Verschwendung von Steuergeldern vor. Der SPD-Abgeordnete hat durch eine schriftliche Anfrage erfahren, dass vier der derzeit sieben Insassen gar nicht aus Hamburg kommen, sondern von auswärtigen Jugendämtern dort untergebracht wurden.

Die Sozialbehörde habe sich bereits im April 2005 entschieden, auch „Minderjährige nicht-hamburgischer Jugendämter aufzunehmen“, heißt es in der Antwort des Senats. War deren Anteil mit 1,2 Prozent im ersten Jahr noch recht gering, so beträgt er in 2007 bereits 44,9 Prozent. Im Einzelnen wurden bisher sechs Jungen aus München, Osnabrück, Herford, Celle, Saarbrücken und Leer in dem Skandalheim in Ohlsdorf untergebracht, zwei sind wieder draußen.

Was den SPD-Mann stört: Die auswärtigen Jugendämter zahlen einen Tagessatz von 303 Euro. Die tatsächlichen Kosten pro Tag und Jugendlichen lägen aber bei 799 Euro. Böwer: „Das sind 500 Euro pro Tag, mit dem der Hamburger Steuerzahler deren Unterbringung subventioniert.“ Auch gelte nun nicht mehr das Argument, man brauche die Feuerbergstraße, um die eigenen Problemjugendlichen in Hamburg unterzubringen.

CDU-Bürgermeister Ole von Beust hatte am Freitag im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) eingeräumt, dass das Heim vor allem auf Druck des Rechtspopulisten Ronald Schill entstanden sei. Böwer: „Und jetzt betreibt seine Sozialbehörde auf Kosten des Steuerzahlers diese Einrichtung.“ Stattdessen sollte von Beust das Heim schließen und „gleich eine Mehrländeranstalt neu bauen“.

Anders als die GAL lehnt die SPD das Geschlossene Heim nicht grundsätzlich ab, sondern nur das Konzept und die extremen baulichen Bedingungen wie die hohen Zäune. KAJ