piwik no script img

Archiv-Artikel

Putten in Pennsylvania

Der Argentinier Angel Cabrera behält die Nerven und gewinnt die US Open vor Obergolfer Tiger Woods

OAKMONT dpa ■ Der Argentinier Angel Cabrera (37) hat das Golfturnier seines Lebens gespielt: Mit dem Triumph bei der 107. US Open in Pennsylvania hat er Branchenführer Tiger Woods und den Weltranglisten-Dritten Jim Furyk distanziert.

„Unbeschreiblich, was da passiert ist“, stammelte Cabrera am Sonntag nach dem Sieg. 285 Schläge über vier Runden, den zwölfmaligen Major-Sieger Woods stets im Nacken, hatten den neuen Helden aus Cordoba sichtlich geschafft. Der Caddy warf sich dem Sieger mit dem leicht watscheligen Gang einer Ente an den Hals und weckte den frisch gekürten Millionär mit dem Scheck von 1,35 Millionen Dollar in der Tasche aus dem Tagtraum. Das amerikanische Duo Woods und Furyk musste sich um einen Schlag auf dem Par-70-Kurs in Oakmont Rang zwei teilen.

„Unglaublich, dass ich die gesamte Weltelite schlagen konnte. Dafür hat mich der Platz besiegt.“ Die Ehrlichkeit war umwerfend, mit der Cabrera in wenigen Worten das Drama in der schweißtreibenden Hitze von über 30 Grad Celsius beschrieb. In seinem hemmungslosen Gefühlsausbruch löste sich die Anspannung. Über dreißig Minuten hatte er nach seinem letzten Putt im Clubhaus auf dem Fernsehschirm die Schläge seiner Konkurrenten gezählt. Nervös wie zuvor auf dem Platz, als Angel Cabrera eine Zigarette nach der anderen paffend und dampfend wie eine Lokomotive über den 6.611 Meter langen Platz gestampft war.