Kooperation wird wohl beendet

AUS Axel Springer und das Funke-Medienhaus rücken noch weiter auseinander

„Alle Medien entstehen in einer Redaktion“, steht jetzt noch stolz auf der Website der Welt. Gemeint ist die Redaktionsgemeinschaft von Welt und den beiden zum Funke Medienhaus gehörenden Zeitungen Hamburger Abendblatt und Berliner Morgenpost. Die Welt beliefert die beiden Funke-Blätter bisher mit überregionalen Texten für ihre Mantelteile. Im Gegenzug erstellt die Redaktion der Morgenpost den Berliner und die Redaktion des Abendblatts den Hamburger Regionalteil der Welt.

Doch der Austausch könnte bald vorbei sein. Wie das Handelsblatt berichtet, laufe der Vertrag, der die Zusammenarbeit regelt, zum 30. April 2015 aus und soll, offenbar von Funke-Seite, nicht verlängert werden. Wie es anschließend für die Funke-Titel und das Axel-Springer-Blatt Welt weitergeht, sei demnach noch nicht klar. Beide Häuser prüften derzeit ihre Optionen. Ein Sprecher der Funke-Gruppe sagte gegenüber dem Handelsblatt, dass die Zeitungen seines Hauses in Zukunft überregional noch stärker kooperieren wollen. Zu dem Essener Medienhaus gehören neben mehreren Zeitungen in Nordrhein-Westfalen, wie die Westdeutsche Allgemeine Zeitung und die Westfälische Runschau, auch Regionalzeitungen in Thüringen. Die Berliner Morgenpost und das Hamburger Abendblatt haben bis April 2014 offiziell noch zum Axel-Springer-Verlag gehört. Doch schon im Sommer 2013 hatte Springer sie zusammen mit anderen Regional- und Programmzeitschriften an Funke verkauft.

Die Redaktionsgemeinschaft besteht seit knapp zwei Jahren und stammt noch aus der Zeit, als Morgenpost und Abendblatt noch zu Springer gehörten. Laut Handelsblatt zahlt Springer 1,5 Millionen Euro im Jahr an Funke für die Produktion der beiden Lokalausgaben. Für die überregionalen Berichte der Welt zahlt Funke 500.000 Euro. (taz)