: Es heizt sich schneller auf
Forscher haben neuen Wärmerekord für Deutschland gemessen. Aber auch weltweit stieg die Temperatur
POTSDAM dpa ■ Rekorderwärmung in Deutschland: Noch nie seit Beginn der Messungen war es hierzulande über einen Zeitraum von zwölf Monaten so warm wie zwischen Juni 2006 und Mai 2007. Bundesweit lag die Durchschnittstemperatur mit 11 Grad Celsius 3 Grad über dem langjährigen Mittel, berichtet das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Überrascht sind die Forscher von der Höhe des Rekords. Falls sich diese Tendenz fortsetze, handele es sich um eine Beschleunigung der Erwärmung, wie sie Klimaforscher bisher nicht erwartet hätten.
Sie stellten bei einer Routineuntersuchung zunächst fest, dass die Durchschnittstemperatur in Potsdam zwischen Juni 2006 und Mai 2007 mit 11,7 Grad Celsius um 3 Grad höher lag als in jedem anderen Zwölfmonatszeitraum seit Beginn der Messungen 1893. Weitere Analysen bestätigten diesen Wärmerekord bundesweit.
Auch das gesamte Jahr 2006 wird als Jahr neuer Rekorde in die Klimageschichte eingehen. So gab es nach Daten der UN-Wetterorganisation in Teilen Europas wie Großbritannien (gemessen seit 1659), Holland (1706) und Dänemark (1768) den heißesten Herbst seit Beginn der Aufzeichnungen.
Der UN-Klimarat hatte jüngst festgestellt, dass der Mensch das Klima verändert und die globalen Temperaturen erhöht. Dies wird auch Folgen für Deutschland haben, erläuterte das Max-Planck-Institut. Dort entstand die umfassendste Klimasimulation für Deutschland. Demnach muss sich das Land spätestens zur Mitte des Jahrhunderts auf die Zunahme extremer Wetterereignisse einstellen. Lange Hitzeperioden wie 2003 werden häufiger. www.pik-potsdam.de