: Der Volkspark dem Volk
POTSDAM Linke lehnt höheres Eintrittgeld für Park am Bornstedter Feld strikt ab
Nach dem Konflikt um den Zaun am Pfingstberg schießen sich die Potsdamer auf einen weiteren Parkstreit ein. Diskussionen über eine mögliche Erhöhung der Eintrittsgelder für den Volkspark auf dem Bornstedter Feld haben Mitglieder der Linken im Brandenburger Landtag und das Bürgerbündnis im Stadtparlament zurückgewiesen. „Der Volkspark ist ein Erholungsort für alle Bürger, eine Erhöhung wäre falsch“, sagte Hans-Jürgen Scharfenberg (Die Linke) zur taz. Die Potsdamer CDU und Teile der Grünen plädierten dagegen einen Aufschlag auf das derzeitige Eintrittsgeld von 1 Euro.
Laut Medienberichten hatte in der letzten Woche die gewählte Interessenvertretung für das Bornstedter Feld – eine Bürgervertretung aus Kommunalpolitikern und Anwohnern – sich für eine „moderate“ Anhebung der Ticketpreise ausgesprochen. Die derzeitigen Einnahmen reichten angesichts der steigenden Nutzung nicht aus, um den insgesamt 73 Hektar großen Potsdamer Volkspark zu pflegen, so die Begründung. Zudem würden steigende Kosten den laufenden Unterhalt erschweren.
Um das gute Niveau des Grünraums im Norden der Stadt weiter garantieren zu können, so Matthias Finken, CDU-Fraktionschef und Mitglied des Gremiums, sei es nötig, dass über eine Preisanhebung nachgedacht werde. Sonst würde der Park verkommen.
Für den beliebten Volkspark mit Spiel- und Sportflächen sowie mit der Tropenhalle Biosphäre, der von jährlich rund 400.000 Besuchern genutzt wird, hatten 2012 die Stadtverordneten eine Absenkung der Eintrittsgelder von 1,50 Euro auf 1 Euro beschlossen. Nun sind wieder 1,50 Euro im Gespräch.
Wolfhard Kirsch von der Bürgerbündnis-Fraktion im Rathaus spricht sich sogar für den freien Eintritt auf dem Gelände aus: „Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass der Volkspark gebührenfrei gehalten werden sollte.“
ROLF LAUTENSCHLÄGER