: Tote bei Angriffen in Afghanistan
KABUL afp ■ Trotz scharfer Kritik des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai an der Ungenauigkeit ihrer Angriffe haben die ausländischen Streitkräfte offenbar erneut Dutzende afghanischer Zivilisten bei Luftangriffen getötet. „Unsere Untersuchungen zeigen bislang, dass im Bezirk Gereschk 65 Zivilisten getötet wurden“, sagte Bezirkschef Dor Alischah am Samstag. Zuvor hatte er angegeben, bei den Angriffen vom Freitag seien 30 Zivilisten getötet worden. Die Zahl der getöteten Taliban-Kämpfer gab er mit 35 an. In einer schriftlichen Erklärung bestätigte die US-geführte Koalition, dass es unter den Opfern der Kämpfe „offenbar Zivilisten“ gab. An den Angriffen waren sowohl die Koalitionstruppen als auch die internationale Afghanistan-Truppe Isaf beteiligt, wie Koalitionssprecher Chris Belcher sagte. Die Nato beantragte bei der Bundesregierung eine Verlängerung des Tornado-Einsatzes der Bundeswehr. „Wissend um die zeitliche Begrenzung des Mandats, hat die Nato vor ein paar Tagen um die Fortsetzung des Einsatzes gebeten“, bestätigte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Samstag in Berlin. Die sechs Tornados sind seit Mitte April im Einsatz. Ihr Mandat ist bislang bis zum 13. Oktober begrenzt.