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Archiv-Artikel

Ökologische Sauerei

betr.: „Ökosteak aus Argentinien ist prima!“, Interview mit Elmar Schlich, taz vom 3. 7.07

Hier werden der ökologischen Landwirtschaft die Probleme der konventionellen angelastet: Seit wann bekommen „Öko-Rinder“ in Deutschland „aufwändig hergestelltes Kraftfutter“? Seit wann werden „Bio-Äpfel“ „monatelang in Kühlhäusern gelagert“?

Und regionale Vermarktung wird diffamiert: Seit wann fährt jeder Endverbraucher eigens zum Biobauern, um sich sein Fleisch in einzelnen Steaks zu kaufen? Um zu wissen, dass dieses Argument an den Haaren herbeigezogen ist, braucht man nur gesunden Menschenverstand. Ferntransport hingegen ist nicht zum energetischen Nulltarif zu haben. Auch der Transport per Schiff kostet Sprit, ganz abgesehen von Zubringerverkehr, Be- und Entladen etc.

Die ökologisch allergrößte Sauerei wird unter den Teppich gekehrt, gar noch als „effiziente Großbetriebe“ hochgelobt: Für die Rindermast in Argentinien werden „riesige Flächen unersetzlichen Regenwalds“ abgeholzt! Wo geht das in die Ökobilanz ein?

CHRISTOPH SCHMEES, Bremen