fdp-krise
: Ellenbogen raus!

Die FDP ist schon ein ulkiger Haufen. Lauter Leute, die irgendwie überall dabei sind und tausend Sachen gleichzeitig können. Als Spitzenkandidaten für die Bürgerschaftswahl hatten sie mit Wieland Schinnenburg sogar einen gefunden, der die beiden honorigen Berufe des Zahnarztes und des Rechtsanwalts in seiner Person vereint. Drei Viertel der Delegierten gaben ihm vor einem guten Monat ihre Stimme. Und dann bekommt der Mann vom Parteivorstand nichts als Knüppel zwischen die Beine.

KOMMENTAR VON JAN KAHLCKE

Was das soll? Nun, die FDP hat als Ellenbogen-Partei einen Ruf zu verlieren. Da kann man nicht einfach nur vor sich hin amtieren. Um beim Wähler anzukommen, muss der Kandidat ständig Angriffe parieren. Und wenn die mangels politischer Relevanz nicht von außen kommen, müssen sie eben intern generiert werden. Wer das nicht aushält, hat nichts zu suchen an der Spitze der Leistungsträgerpartei.

Noch ein Vorteil des Rücktritts: Die Parteiführung um den alerten Anwalt Müller-Sönksen kann Handlungsfähigkeit demonstrieren. In Rekordzeit einen Nachfolger gefunden! Bravo, FDP! Hinnerk Fock ist nun wirklich eine Idealbesetzung, hat im Bezirksamt Altona jahrelang den Punching-Ball gegeben, ohne dass das sichtbare Spuren hinterlassen hätte. Das sind Nehmerqualitäten! So übersteht er sogar die eigene Partei.