NACH UMFRAGE ZUM MAUERBAU: Wowereit rügt Mauerbefürworter

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hat vor einer Verklärung des Mauerbaus am 13. August 1961 gewarnt. „Ganz klar muss sein, dass es im Hinblick auf die Mauer und ihre Erbauer keinen Raum für Nostalgie oder gar Verständnis gibt“, sagte Wowereit am Donnerstag. „Die Mauer war und ist ein Symbol menschenverachtender, diktatorischer Politik.“ Das Bollwerk teilte Berlin mehr als 28 Jahre, mindestens 136 Menschen kamen an der Mauer ums Leben. Am 13. August wird mit einer großen Gedenkveranstaltung in Berlin an den Mauerbau vor 50 Jahren erinnert.

Die Mauer habe Leid über Millionen Menschen gebracht, sagte der SPD-Politiker. Die überwiegende Mehrheit sei nach wie vor der Meinung, dass der Mauerbau ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit gewesen sei. „Leider gibt es aber auch in der heutigen Gesellschaft immer noch Leute, die aus der Vergangenheit nichts gelernt haben.“

In einer Umfrage im Auftrag der Berliner Zeitung hatten 10 Prozent der Berliner angegeben, der Mauerbau sei „voll und ganz richtig“ gewesen. Weit verbreitet ist demnach die Verteidigung der Mauer unter früheren Ostberlinern. (dpa)