: Leck im AKW Krümmel
Die Pannenserie im Atomkraftwerk Krümmel in Schleswig-Holstein geht weiter. Es gebe ein zwei Millimeter großes Leck an einem Entlüftungsstutzen der so genannten Vorwärmanlage, teilte der Betreiber Vattenfall gestern mit. Der Austritt radioaktiver Strahlung sei aber nicht feststellbar gewesen: „Radiologische Auswirkungen lagen unterhalb der Messgrenze.“ Der Schaden sei der Kieler Atomaufsicht als „meldepflichtiges Ereignis“ der Kategorie „N“ (Normal) mitgeteilt worden, hieß es. Auch alle anderen vergleichbaren Stutzen würden nun untersucht.
Die Vorwärmanlage ist Teil des Wasser-Dampf-Kreislaufs in Siedewasserreaktoren wie jenem in Krümmel. Durch die bei der Kernspaltung entstehende Hitze wird Wasser zum Sieden gebracht und verdampft. Der Dampf wird zu einer Turbine geleitet, die einen Generator antreibt. Anschließend wird der Dampf in einem Kondensator wieder verflüssigt und durch die Vorwärmanlage auf eine Temperatur gebracht, in der das Wasser dann erneut in das Reaktordruckgefäß geleitet wird, um die Brennstäbe zu kühlen.
Das Sozialministerium in Kiel erklärte, der Fehler sei auf vergleichbare Komponenten übertragbar. Daher sei sofort eine Inspektion vorzusehen, die von der Reaktorsicherheitsbehörde überwacht werde. Erst am Mittwoch waren im Atomkraftwerk Krümmel mehrere falsch befestigte Dübel entdeckt worden. Der Meiler liegt seit einem Trafo-Brand Ende Juni still. AFP