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Archiv-Artikel

Geplant ist noch nicht gebaut

WOHNUNGSBAU Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau (SPD) sieht erste Erfolge ihrer Bemühungen, den Wohnungsbau zu forcieren

Von MAC
Ausgewählte Projekte

■ Der Bezirk Nord brachte zuletzt den ersten Abschnitt der Bebauung des früheren Güterbahnhofs Barmbek mit gut 200 Wohneinheiten, 150 Wohnungen an der Geibelstraße sowie 48 an der Gertigstraße (beides Winterhude) auf den Weg.

■ In Eimsbüttel sind die Lokstedter Steingärten mit knapp 140 Wohneinheiten das größte genehmigte Wohnbauprojekt.

■ Wandsbek: In Tonndorf wurden rund 100 Mietreihenhäuser am Küperstieg genehmigt und für 118 Wohnungen, die an der Horner Straße 8 im Kerngebiet entstehen sollen, gibt es auch grünes Licht.

Die Stadtentwicklungsbehörde jubelt, wenn auch noch dezent. Der Grund: Von Januar bis Juni wurden hamburgweit 3.177 Neubauwohnungen genehmigt, mehr als in den Jahren zuvor.

Spitzenreiter im kommunalen Vergleich ist der Bezirk Nord mit 941 genehmigten Wohneinheiten (WE) vor Eimsbüttel (500 WE). Es folgen Wandsbek und Mitte mit jeweils knapp über 400 genehmigten Neubauwohnungen. Auch wenn es dauern wird, bis die Wohnungen bezugsfertig sind, sieht Behördensprecher Frank Krippner die Hansestadt „auf dem richtigen Weg“. Krippner: „Es beginnt sich auszuzahlen, dass wir das Thema ganz nach vorne geschoben und mit den Bezirken und der Wohnungswirtschaft erste Vereinbarungen abgeschlossen haben.“ 6.000 Neubauwohnungen pro Jahr sind das erklärte Ziel des SPD-geführten Senats.

Da seit dem laufenden Jahr erstmals die Bezirksämter ihre Genehmigungszahlen direkt an die städtische Behörde melden, gibt es keine exakten Vergleichszahlen aus den Vorjahren. Für 2009 und 2010 ermittelte das Statistikamt Nord auf Grundlage der Informationen der Bauherren jeweils gut 4.100 Genehmigungen – im Gesamtjahr. „Auch wenn die Werte nicht exakt vergleichbar sind, zeigt sich doch ein positiver Trend“, glaubt Krippner. Und seine Chefin, Senatorin Jutta Blankau (SPD), verkündet: „Der Wohnungsbau nimmt allmählich Fahrt auf.“

Auch die Mietervereine bestätigen den Trend, wenn auch mit skeptischem Unterton. Sylvia Sonnemann von Mietern helfen Mietern sieht „viele statistische Unsicherheiten“ im behördlichen Zahlenwerk. Eckhard Pahlke vom Mieterverein zu Hamburg will die Zahlen „keinesfalls schlechtreden“, betont aber: „Die Baugenehmigung brauchen die Investoren, um sich Geld zu besorgen – ob sie das Bauvorhaben auch umsetzen, steht auf einem anderen Blatt.“

„Genehmigt heißt noch nicht gebaut“, weiß auch der GAL-Bürgerschaftsabgeordnete Olaf Duge, der zudem daran erinnert, dass „dem Neubau auch alte Wohnungen durch Abriss zum Opfer“ fallen. Den Genehmigungsanstieg rechnet er noch Blankau-Vorgängerin Anja Haiduk (GAL) an: Schon unter ihr sei es zu „einer Aktivierung des Wohnungsbaus“ gekommen.

Dem mag sich Ex-Wirtschaftssenator Axel Gedaschko (CDU) nicht anschließen. Er lobte im Abendblatt die SPD-Wohnungspolitik und kritisierte, dass in der Vergangenheit von der Stadt zu wenig „geeignete Grundstücke günstig“ an Investoren abgegeben worden seien. MAC