Glassplitter im Essen

Bundesamt: Viele Lebensmittel sind falsch etikettiert. Nur von wenigen gehe allerdings eine Gesundheitsgefahr aus

BERLIN dpa/ap ■ Fast jeder vierte Lebensmittelbetrieb in Deutschland weist Mängel bei der Hygiene und der Etikettierung auf. Das zeigt der Jahresbericht der Lebensmittelüberwachung 2006, den das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am Donnerstag vorstellte. Rund 138.000 Betriebe fielen negativ auf. Allerdings: „Verstöße mit möglichen gesundheitlichen Schäden für den Verbraucher beschränken sich auf wenige Einzelfälle“, sagte BVL-Präsident Christian Grugel.

Etwa die Hälfte der Beanstandungen ging auf eine falsche, mangelhafte oder irreführende Kennzeichnung oder Aufmachung von Lebensmitteln zurück: Dazu zählen fehlende Mindeshaltbarkeitsdaten oder Mogelpackungen, die eine größere Füllmenge vortäuschen, als sie tatsächlich enthalten.

Fast jede sechste beanstandete Probe war verdorben. In Ausnahmefällen habe man auch krankheitserregende Keime gefunden, hieß es. Elf Prozent waren mit Pflanzenschutzmittel-Rückständen oder Fremdkörpern wie Sand- und Glassplittern verunreinigt.

Die höchste Beanstandungsquote verzeichneten die Prüfer bei Fleisch, Wurst und Milch, gefolgt von Süßwaren, Honig und Zucker. Deutlich weniger Grund zur Kritik als im Vorjahr gab es bei Eis und Desserts. Bei Obst und Gemüse, Schokolade und Kakao sowie Tee und Kaffee waren jeweils zehn Prozent der Proben nicht in Ordnung.

Laut BVL nahmen die für die Lebensmittelüberwachung zuständigen Bundesländer im vergangenen Jahr mehr als eine Million Kontrollen in 590.000 Unternehmen vor. Damit wurde etwa die Hälfte aller Betriebe kontrolliert, die Lebensmittel herstellen, verarbeiten, lagern, transportieren oder mit ihnen handeln.