: Grüner gegen Rot-Rot
GESCHICHTSDEBATTE Bundespolitiker Wieland kritisiert Klaus Wowereit für sein Schweigen im Mauerstreit
Nach dem Mauerstreit innerhalb der Linkspartei hat der Grünen-Bundestagsabgeordnete und ehemalige Berliner Justizsenator Wolfgang Wieland die SPD vor rot-roten Regierungsbündnissen gewarnt. Den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) kritisierte er in der Welt mit den Worten: „Er hat kein Wort zur Linkspartei, kein Wort zur Parteichefin Gesine Lötzsch und kein Wort zur Kontroverse seines Koalitionspartners über den Mauerbau verloren.“
Auf dem Parteitag der Linken in Rostock hatten am Samstag einige Delegierte die Mauer als „alternativlos“ bezeichnet, woraufhin ein heftiger Streit entbrannte. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) liebäugelt trotzdem mit einer rot-roten Koalition nach der Wahl. Grünen-Politiker Wieland bezeichnete dies als „Anbiederei“, die sich für einen Ministerpräsidenten „nicht gehöre“.
Der Leiter der Stasi-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, kritisierte außerdem die linke Tageszeitung junge Welt. Sie hatte am 13. August zum 50. Jubiläum des Mauerbaus getitelt: „Wir sagen an dieser Stelle einfach mal: Danke.“ Gedankt wurde beispielsweise „für 28 Jahre Hohenschönhausen ohne Hubertus Knabe“. Der vergleicht die Zeitung nun mit dem NS-Blatt Stürmer. (dpa)