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Archiv-Artikel

Nicht alle Fantasien besingen

betr.: „Jungsfantasien“

Nein, Kunst muss nicht immer allen gefallen. Aber darf die „Mehrheit“ des Volkes deshalb nicht mehr mitdiskutieren? Die meisten Erwachsenen sollten in der Lage sein, selbst zu entscheiden, was innerhalb der moralischen, ethischen und was auch immer für Grenzen vertretbar ist und was nicht, aber Kinder!?

Nicht alle Fantasien müssen ausgesprochen / besungen werden, weder die von „Jungs“ noch von Männern oder Frauen, sonst haben wir bald, im „Namen der Kunst bzw. Meinungsfreiheit“, auch Soap-Operas, die über Sex mit Tieren berichten, über Sex mit Kindern, oder in denen die ProtagonistInnen Hakenkreuze tragen bzw. eine Lesbe, einen Transsexuellen, einen Menschen mit Behinderung und/oder Migrationshintergrund bespucken, weil ihnen grad danach ist! Ist doch nur Kunst? Rap-Songs von Sido & Co. sind keine Nischenerscheinungen, kein Stern, den Kinder selten in die Hand gedrückt bekommen, sondern dudeln tatsächlich tagtäglich durch die Kinder- und Klassenzimmer. Und genau hier geht es eben doch um den Schutz der Jugendlichen! Und damit auch um Debatten und um ein Einmischen, um die Stimmen von den BewohnerInnen dieses Landes – genauso wie Thomas Winkler ja auch seinen Senf zur Sache abgibt, obwohl er doch in jedem zweiten Satz bemängelt, dass andere dies tun!? – und nicht nur um Gesetze. KATHRIN SCHULZ, Berlin