NEU IM KINO
: Diese Woche frisch

Midnight in Paris

In „Matchpoint“ konnte man bestaunen, wie gut sich Woody Allen auf die moralischen Defekte unbedingten Aufstiegs und die komplizierte Rhetorik britischer Teegesellschaften versteht. In „Vicky Cristina Barcelona“ folgt man einem herrlich neurotischen Reigen um Sex, Neurosen und Mythos des schöpferischen Aktes. In seinem jüngsten Film aus europäischen Metropolen trifft man auf ein hoffnungslos verkitschtes Paris. Aber auch auf eine leichte, heitere und konsequent durchgeschwungene dramaturgische Idee. „Midnight in Paris“ erzählt von dem amerikanischen Parisurlauber und erfolgreichen Drehbuchautor Gil (Owen Wilson), der von den eigenen Popcorn-Kino-Stoffen die Nase voll hat und von der Boheme der 20er Jahre träumt. Nach einem missglückten Abend mit seiner Verlobten Inez (Rachel McAdams) verliert sich Gil den Gassen des Rive Gauche. Ein Oldtimer hält, lässt ihn einsteigen und fährt ihn zur angesagtesten Party dieser Nacht. Der Gastgeber ist Jean Coctau. Und das ist kein Witz, kein mühsam durchgehampelter Klamauk, sondern ein sich mit hübscher Selbstverständlichkeit öffnender Zutritt zu einer Vergangenheit, so wie sie sicher nie gewesen ist. In 21 Kinos