: Der Ball des Anstoßes
SIELWALL-KRAWALL Konservative attackieren Mäurer und Böhrnsen – die SPD sei „überfordert“
Nach den Krawallen auf der Sielwallkreuzung in der Nacht zum Sonntag haben konservative Politiker Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) attackiert.
Der CDU-Abgeordnete Wilhelm Hinners, ein pensionierter Kripo-Beamter, warf Mäurer vor „rechtsfreie Räume in unserer schönen Stadt“ zuzulassen. Er forderte beschleunigte Gerichtsverfahren. Der „Bürger in Wut“ Jan Timke, auch er selbst Polizist, nannte Mäurer „überfordert“ und forderte eine „Null-Toleranz-Strategie“. FDP-Sprecher Nicolas Scheidtweiler verstieg sich zu der Aussage, dass Bürgermeister Jens Böhrnsen „nicht umsonst Seit an Seit mit den heutigen Randalieren marschiert. Die SPD will wohl nicht gegen die eigenen Freunde durchgreifen.“ Gemünzt war dies auf den antifaschistischen „Keinen-Meter“-Aufmarsch, an dem Böhrnsen teilgenommen hatte.
Am Rande des Viertelfestes waren am Samstag vier Polizisten leicht verletzt worden. Als Menschen begonnen hatten, auf der für den Autoverkehr ohnehin gesperrten Kreuzung Fußball zu spielen, waren sofort bereit stehende Polizisten eingeschritten, um den Ball zu beschlagnahmen. Daraufhin eskalierte die Situation, die Beamten wurden aus der Menschenmenge mit Flaschen und anderen Gegenständen beworfen. Zehn mutmaßliche Täter kamen in Gewahrsam. Ähnliches war in der Vergangenheit bereits mehrfach geschehen. Üblicherweise wurde die Räumung der Kreuzung dabei mit dem blockierten Verkehrsfluss begründet. Heute Vormittag will die Polizeiführung auf einer Pressekonferenz zu den Ereignissen Stellung nehmen. cja