piwik no script img

hamburg heute„In alle Himmelsrichtungen“

Der Micheltürmer und das „breezy-art-ensemble“ spielen „Bach und ich“ in luftiger Höhe

taz: Herr Huhn, wird Ihnen die Luft beim Blasen auf dem Michel nicht zu dünn?

Horst Huhn: Bei solchen Höhen spielt das keine Rolle. Allerdings habe ich es schon erlebt, dass der Fahrstuhl stecken geblieben ist und ich zur Plattform gehen musste. Als ich oben ankam, konnte ich gerade noch so den Turm-Choral spielen.

In welcher Höhe findet das Turm-Konzert denn statt?

Wir spielen auf dem Türmerboden in 80 Metern Höhe, also drei Stockwerke unter der Plattform.

Was ist das „breezy-art-ensemble“?

Das sind vier Musiker in einer ungewöhnlichen Besetzung. Die spielen moderne Instrumente wie Trompete oder Saxophon, aber auch die historische Ophikleide.

Was ist das?

Das ist ein Blasinstrument aus der Romantik und ist für Musiker gedacht, die auch Tuba spielen. Man findet die Ophikleide zum Beispiel bei Wagner.

Was machen Sie als Türmer, wenn Sie nicht gerade Konzerte organisieren?

Meine Aufgabe ist es, zweimal am Tag einen Choral in alle Himmelsrichtungen zu spielen. Diese Tradition gibt es in Hamburg schon seit über 350 Jahren.INTERVIEW: UTA GENSICHEN

HORST HUHN, 51, ist Micheltürmer. Foto: privat

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen