: Null Komma null Gegenleistung
betr.: „Der Scheißer und der Beißer“, taz vom 17. 8. 07
Wir leben als Wahlkölner mit zwei Rauhaardackeln mitten in der Stadt, und wir alle vier fühlen uns wohl hier. Unbenommen, alle Hunde gehören an die Leine, und die Kacke gehört aufgeräumt! Auch ein „Hundeführerschein“ scheint eine gute Idee, wenn man betrachtet, wer welche Hunde meint halten zu müssen.
Aber: Der lakonische Hinweis auf die Giftköder oder andere Möglichkeiten „zurückzuschlagen“, bringt womöglich Tierquäler auf dumme Ideen und ist unverantwortlich. Der Autor sollte mal darüber nachdenken, dass Tiere, vor allem in der Stadt, auch eine soziale Funktion erfüllen: Sie sind Begleiter für einsame und/oder ältere Menschen, und auch für Kinder ist es gut, zusammen mit Tieren aufzuwachsen, das schult soziale Kompetenzen und beugt zum Beispiel auch Allergien vor, denen durch elterlichen Reinlichkeitswahn und Bazillenphobien Vorschub geleistet wird.
Die Frage, was die Städte und Gemeinden eigentlich mit der Hundesteuer tun, wird bei so einer einseitigen Berichterstattung natürlich gar nicht erst angeschnitten; immerhin zahlen wir als „Hundekotselbstentsorger“ pro Jahr 312 Euro an die Stadtkasse Köln, mit null Komma null Gegenleistung – keine Freilaufflächen, keine Plastiktütenautomaten – einfach nichts. Wenn es wenigstens in Fahrradwege oder ähnlich Sinnvolles investiert würde …
PATRICK und PETRA FOLKERSMA mit Jule und Lise