die anderen aus frankreich über eifrige präsidenten :
Nice-Matin aus Südfrankreich schreibt: Nicolas Sarkozy benimmt sich wie ein Filmemacher. Mehrmals am Tag schreit er „Action!“. Die Medien halten die Klappe bereit, während die Schauspieler und Statisten aus der Regierungstruppe sich schütteln. Dabei hat man sich Beliebtheit noch vor wenigen Monaten nicht ohne Unbeweglichkeit vorstellen können. Die Bewohner des Élysée waren überzeugt, dass die Franzosen nicht wirklich Reformen wollen. Gestern verbot sich Jacques Chirac, unter Druck zu handeln. Heute hat sein Nachfolger kaum einen Tag Verspätung auf die heißesten Nachrichten. Ergebnis: Die Presslufthammer der Ministerien rattern auf allen Baustellen.
Le Figaro meint: Man hätte sich nicht vorstellen können, dass Präsident Pompidou seinen Urlaub in den USA verbringt und in Jeans zu einem Grillfest mit Richard Nixon geht. Genauso wenig, dass Mitterrand die Stufen des Élysée hinabsteigt, um selbst die Einzelheiten eines Plans gegen Pädophilie zu erläutern, oder dass Jacques Chirac in der Bretagne an der Bestattung eines Fischers teilnehmen wollte. Deshalb lässt der Stil des Überpräsidenten Sarkozy niemanden ungerührt. Er belustigt einen oder er nervt, er überrascht oder bringt einen aus dem Tritt, und nur wenige Beobachter wagen zu denken, dass eine solche Haltung mit der öffentlichen Erwartung einhergeht.