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Archiv-Artikel

Kernbereich des Kinderschutzes Eine sperrige Materie

Um Kinder vor Vernachlässigung zu schützen, braucht man viele Dinge. Frühe Hilfen, Eltern-Kind-Zentren, Familienhebammen und und und. Man braucht aber auch Jugendämter, die Hilfe für die Familien organisieren, Ratgeber und Ansprechpartner sind. Dort braucht man Menschen, die besonnen und entspannt arbeiten, haben sie doch mit ihrem Wächteramt für das Kindeswohl eine hohe Verantwortung zu tragen.

KOMMENTAR VON: KAIJA KUTTER

Und nun das. Während ein bunter Strauß an Maßnahmen gestartet wurde, wird ausgerechnet im Kernbereich des Kinderschutzes geknausert. Wer sich erinnert, wie mühsam im Herbst 2005 die Debatte verlief – Bezirksamtsleitern und ASD-Mitarbeitern wurde sogar per Maulkorb verboten, im Rathaus zum Thema zu sprechen – kann jetzt verzweifeln. Erst in Zeiten höchster Medienaufmerksamkeit, als die Öffentlichkeit durch traurige Kinderschicksale alarmiert war, sprach der Bürgermeister ein Machtwort. Sozialsenatorin und Finanzsenator hatten zuvor getönt, das Personal reiche aus. Nun ließen sie diese Frage wenigstens prüfen.

Um diese Prüfung dann still zu beenden, sobald das Medieninteresse erlahmte. Damit kommen sie durch. Leider. Denn die Beschäftigung mit Ist- und Sollzahlen interessiert dann wieder nur eine kleine Fachöffentlichkeit.