Umdenken beim Küstenschutz

Bei der internationalen Tagung zur Anpassung des Wattenmeeres an den Klimawandel haben Meeresforscher neue Lösungen für den Küstenschutz gefordert. Der bewährte Schutz, die Erhöhung der Deiche, reiche in Zukunft nicht aus, sagte der Biologe Karsten Reise. Durch Sandaufspülungen könnten dynamische Ufer und Sandbänke entstehen. Diese würden Überflutungen verhindern. Trotzdem müssten Bewohner von Überflutungsgebieten umdenken. Häuser sollten künftig auf Anhöhen stehen.

Hans-Ulrich Rösner, Wattenmeerexperte vom World Wide Fund For Nature (WWF) sprach sich ebenfalls für Sandaufspülungen aus und schlug weiterhin vor, zukünftig Sommerdeiche zu öffnen.

Auch fordert Rösner, dass gerade an den Küsten vorbildliche Beiträge für den Klimaschutz geleistet werden müssten. „Länder wie Niedersachsen, Hamburg und Schleswig Holstein sind vom Klimawandel besonders betroffen. Deswegen müssen diese Länder sich besonders engagieren und auf erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie setzen um nachhaltigen Klimaschutz zu sichern.“

Reise hingegen wünscht sich „futuristische Ideen zum Umgang mit dem steigenden Meeresspiegel“ und schlägt einen künstlichen Schwimmhafen in der Nordsee vor. Ein Offshore-Hafen vor der Deutschen Bucht würde verhindern, dass Flussmündungen für große Schiffe weiter verbreitet werden müssten. STL