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Archiv-Artikel

Petri, der Positive

Beim 2:1 gegen Frankfurt erfreuen sich die ehemaligen Bremer Schönspieler am neu gefundenen Pragmatismus

BREMEN dpa ■ Bei der Suche nach der sehnsüchtig vermissten Leichtigkeit kommt Werder Bremen Schritt für Schritt voran und pirscht sich in der Bundesliga-Tabelle mit Minimalsiegen nach vorn. Trainer Thomas Schaaf reagierte mit Genugtuung auf das 2:1 gegen Eintracht Frankfurt – den dritten Sieg mit einem Tor Vorsprung innerhalb von acht Tagen, der an der Weser endgültig wieder Ruhe einkehren lässt. „Das gibt der Mannschaft Kraft und Selbstvertrauen. Wir wissen, dass wir gewisse Probleme haben und einiges mit Vernunft angehen müssen“, sagte der Coach der durch Ausfälle gebeutelten Bremer. „Jetzt haben wir die Position in der Liga, von der wir unseren Weg weiter gehen sollten.“

Der erstmals in dieser Saison eroberte Platz im ersten Tabellendrittel lässt den Spitzenreiter FC Bayern München zumindest in Sichtweite erscheinen, entspricht wieder dem Selbstverständnis der Hanseaten als Spitzenmannschaft und bedeutet trotz des fast schon vergessenen Holperstarts sogar eine bessere Bilanz nach vier Spieltagen als im Vorjahr. „Es ist noch Luft nach oben. Aber es ist schon zu sehen, dass wir uns berechtigte Hoffnungen auf einen Platz im oberen Teil der Tabelle machen können“, bilanzierte Manager Klaus Allofs zufrieden.

Nach dem verdienten, aber keinesfalls zu Überschwang berechtigenden Sieg gegen allzu brave Frankfurter war die Erleichterung im Weserstadion deutlich spürbar. Ein erneuter Rückschlag hätte die durch die Champions-League-Qualifikation zur Wochenmitte in Zagreb (3:2) gerade erst aufgebaute Werder-Harmonie wieder gefährdet. „Dann wäre die Stimmung hier nicht gut gewesen“, meinte Allofs. Nationalspieler Per Mertesacker bemühte sich denn auch, die heile Welt nicht ins Wanken zu bringen. „Es war am Mittwoch ein Riesenkampf, und dann legen wir heute so ein Spiel hin. Das ist richtig stark. Die letzten Wochen waren nicht einfach“, beschrieb der Abwehrspieler den neuen Bremer Pragmatismus.

Mit soliden Leistungen die Punkte sicher einzufahren, das haben sich die Bremer derzeit zum Ziel gesetzt, und allein der wieder einmal geniale Diego ist noch für die Zauberei bei den ehemaligen Schönspielern zuständig. Sein Pass per Rückeneinsatz war das Highlight einer durchschnittlichen Partie.

Bis zur Rückkehr von Leistungsträgern wie Torsten Frings, Tim Borowski, Clemens Fritz oder Pierre Womé hofft Allofs weiter auf Trotzeffekte der Ersatzkräfte. Als positives Beispiel hob er Petri Pasanen heraus. Der Finne entschied nach Boubacar Sanogos Führungstreffer (35. Minute) und vor dem Eintracht-Tor von Michael Thurk (85.) nicht nur mit seinem sensationellen Freistoß aus großer Entfernung (79.) die Partie, sondern sammelte auf der rechten Außenbahn auch noch Fleißpunkte für seine Personalakte.