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Archiv-Artikel

Hausmeister an Schulen fühlen sich degradiert

UNZUFRIEDENHEIT Das nicht-pädagogische Personal fordert Wertschätzung und Perspektiven

Von KAJ
Die Schulbehörde kam zu dem Fazit, dass in den Schulbüros 100 Stellen fehlen

Unter dem Motto „Ohne uns geht es nicht“ haben Hausmeister und Schulsekretärinnen am Dienstag von SPD-Schulsenator Ties Rabe Wertschätzung und Entlastung gefordert. „Wenn eine Schulreform die andere jagt – oder auch wieder zurückgenommen wird – belastet das auch die rund 2.000 Beschäftigten im nicht-pädagogischen Bereich“, mahnte Ver.di-Sekretärin Sieglinde Friess. Der Senat biete zwar Gespräche an, treffe aber keine Entscheidung.

Sehr unzufrieden sind die Hausmeister. Seit die für Gebäude zuständige Schulbau-Behörde ins Finanzressort verlagert wurde, sehen sich die rund 700 Mitarbeiter degradiert. Sie dürfen nicht mehr über kleinere Reparaturen entscheiden, sondern müssen selbst profane Dinge wie Schlüssel für neue Lehrer bei einem „Objektmanager“ beantragen. Das Prinzip „meine Schule halte ich in Ordnung“ gehe so kaputt, sagt Ver.di-Mitglied Steffan Bernau.

Hinzu komme, das neu eingestellte Hausmeister mit Entgeltgruppe drei weniger verdienen: etwa 1.500 bis 1.600 Euro brutto statt 1.800 bis 2.000. „Davon kann man nicht leben“, sagt Bernau. Ver.di fordert einen „Runden Tisch“. Außerdem soll Rabe zusagen, dass es keine weiteren Auslagerungen gibt.

Auf die Schulbüros komme seit Jahren mehr Arbeit zu, berichtet Ver.di-Mitglied Sabine Rieckermann für die Sekretärinnen. Der Druck sei enorm: „Wir dürfen nicht einmal selbst entscheiden, ob wir die Türen unseres Büros schließen. Dann sind wir nicht mehr kundenorientiert.“

Eine Arbeitsgruppe der Schulbehörde kam vor einigen Jahren zu dem Fazit, dass in den Schulbüros 100 Stellen fehlen. Sie fehlen immer noch. Schulsenator Rabe war bis Redaktionsschluss nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. KAJ