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Baustopp für drittgrößten Staudamm der Welt

URWALD Brasilianisches Gericht verhängt teilweisen Baustopp für Großprojekt im Amazonas-Gebiet

SÃO PAULO afp/epd | Ein brasilianisches Gericht hat einen teilweisen Baustopp für den drittgrößten Staudamm der Welt im Amazonasgebiet angeordnet. Der Bau des umstrittenen Belo-Monte-Staudamms gefährde den Fischfang der Ureinwohner, hieß es am Mittwoch zur Begründung. Das Baukonsortium dürfe keine Infrastrukturmaßnahmen vornehmen, die den natürlichen Strom des Flusses Xingú und damit den Fischbestand beeinträchtigten.

Das Bundesgericht des nordbrasilianischen Staates Pará untersagte dem Baukonsortium Norte Energia, das Flussbett des Xingú, eines Zuflusses des Amazonas, durch den Bau eines Hafens oder von Deichen, durch Sprengungen oder das Graben von Kanälen zu verändern. Bautätigkeiten, die keine Auswirkungen auf die örtliche Fischerei haben, dürfen aber fortgesetzt werden. Wenn das Baukonsortium gegen das Urteil verstößt, muss es pro Tag 80.000 Euro Strafe zahlen.

Gegen das 8,1 Milliarden Euro teure Projekt laufen indianische Ureinwohner der Region und Umweltschützer Sturm. Sie verweisen darauf, dass eine Fläche von 500 Quadratkilometern geflutet werden wird und 16.000 Menschen umgesiedelt werden müssen. Die Regierung beteuert dagegen, Ländereien von Ureinwohnern seien nicht bedroht. Sie sieht den Staudamm als zentral für die nationale Energieproduktion an. Mit einer Leistung von 11.000 Megawatt soll das Wasserwerk Belo Monte der drittgrößte Staudamm der Welt werden.