: Mindestens vier Wochen
KOALITION II Große Runde, Fachrunde, Kröten und Posten: Das kleine Einmaleins der Koalitionsverhandlungen gilt nun auch für die Unterhändler von Rot-Grün
Wann geht es los?
Am Mittwoch um elf Uhr im Roten Rathaus. Beide Parteien haben viel Zeit mitgebracht. Wenn es nötig wird, kann bis 22 Uhr verhandelt werden, sagt eine SPD-Sprecherin.
Womit beginnt die Verhandlung?
Mit dem Dauerbrenner zwischen SPD und Grünen: der A 100. Offenbar wurde bei der dritten Sondierungsrunde am Dienstag noch kein Kompromiss gefunden, der für beide Seiten tragfähig ist. Darüber hinaus wollen beide Parteien auch noch über das Thema Finanzen sprechen. Und natürlich ist auch der Fahrplan für die Koalitionsverhandlungen ein Thema.
Wer verhandelt?
Bei der SPD sind es neun Personen. Dazu gehören der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit, Landes- und Fraktionschef Michael Müller, seine vier Stellvertreter, der Kassenwart Christian Gaebler und Dilek Kolat. Die Grünen werden vertreten von den Landesvorsitzenden Bettina Jarasch und Daniel Wesener, den Fraktionschefs Ramona Pop und Volker Ratzmann, hinzu kommen die Abgeordneten Dirk Behrendt, Canan Bayram, Franziska Eichstädt-Bohlig, Jochen Esser, Felicitas Kubala, Michael Schäfer und Anja Schillhaneck sowie die Stadträtinnen Monika Herrmann und Sibyll Klotz und Wahlkampfmanager Heiko Thomas.
Also die große Runde?
Richtig. Neben dieser großen Runde gibt es noch die thematischen Arbeitsgruppen. Hier werden die Einzelheiten entlang des Zuschnitts der Senatsressorts diskutiert. Was keinen Konsens findet, geht in die große Runde.
Können die Verhandlungen scheitern?
Jederzeit. Wenn die Grünen am Dienstagabend bei ihrer Sitzung des Landesvorstands den neuen Kompromiss abgelehnt haben, finden sie gar nicht erst statt. Das gilt aber als unwahrscheinlich. Eher ist es möglich, dass die SPD-Spitze weitere „Kröten“ auf den Tisch bringt, um am Ende doch noch mit der CDU regieren zu können – und den Grünen die Schuld zuzuweisen.
Wie lange wird verhandelt?
Zuletzt hatten SPD und Linke 2006 vier Wochen verhandelt. Der Koalitionsvertrag hatte 86 Seiten. Mit den Grünen könnte der Vertrag deutlich länger werden, meint eine Sozialdemokratin. Da müsse jeder Satz abgestimmt werden. Die SPD will auf Nummer sicher gehen.
Wer bekommt welchen Posten?
Das wird – wie auch die Zuschnitte der Ressorts – am Schluss entschieden. Die Posten bestimmt jede Partei selbst. Bei der SPD entscheidet einzig und allein König Wowereit. UWE RADA