: Stegners Rückzug auf Raten
Die SPD in Schleswig-Holstein lässt das Personalkarussell kreiseln: Gestern berieten vom frühen Nachmittag bis weit in den Abend die Spitzengremien der Partei über die Neuverteilung von Posten und Ämtern. Hintergrund ist der angekündigte Rückzug des Innenministers Ralf Stegner aus dem Kabinett: Er hatte nach einem Streit mit der Koalitionspartnerin CDU sein Ausscheiden aus dem Amt angeboten, um die Regierung zu retten. Nun muss die Partei einerseits den frei werdenden Sessel des Innenministers neu besetzen, andererseits einen Platz für ihren Landesvorsitzenden Stegner finden, der als Spitzenkandidat in den nächsten Wahlkampf ziehen will. Ein mögliches Amt für ihn wäre der Fraktionsvorsitz – diesen Posten müsste der jetzige Inhaber, Lothar Hay, allerdings räumen. Vor der gestrigen Entscheidung wurde spekuliert, ob Hay in ein Ministerium umziehen könnte. Denkbar wäre, dass der jetzige Arbeits- und Europaminister Uwe Döring das Innenressort übernimmt und Hay auf dessen Stuhl rückt. Ralf Stegner könnte sich dann Mitte Oktober um den Fraktionsvorsitz bewerben und damit früher als geplant aus dem Ministerium scheiden. Ein erstes Ergebnis der Beratungen zwischen Landesvorstand und Landtagsfraktion gaben gestern am frühen Abend Ralf Stegner, Lothar Hay und Vize-Regierungschefin Ute Erdsiek-Rave bekannt. Die endgültige Entscheidung fiel bei einer Sitzung des Parteirats nach Redaktionsschluss. EST