ab heute in bremen : Blumen fürs Schwein
„Theater für alle“ sichert die kulturelle Grundversorgung im Oktober
taz: Frau von Essen, ganz schön streng, dass bei „Theater für alle“ niemand zweimal ran darf…
Susanne von Essen, Festival-Leiterin: Das gehört zum Konzept. Viele Gruppen versuchen, ob sich da nicht dran rütteln lässt, weil ja auch für nur eine Aufführung komplett aufgebaut werden muss.
Und niemand sagt danach weiter: Das ist toll, das musst du sehen…
Dafür ist das Feed-Back viel direkter. Wir haben bei jeder Veranstaltung einen Kassendienst – intern heißt der ‚Schwein‘. Da muss jeder seinen Eintritt entrichten – in welcher Form auch immer: Einer bringt Blumen mit, der Nächste trägt ein Gedicht vor. Das ist also ein sehr kommunikativer Ort. Nach der Aufführung bleibt die Kasse geöffnet – und man trifft sich da mit den KünstlerInnen.
„Theater für alle“ war immer Marke des Jungen Theaters. Jetzt haben Sie Kooperationspartner…
… wie schon vergangenes Jahr: Uns geht es um die Idee einer kulturellen Grundversorgung. Da ist es sinnvoll, andere Lokalitäten einzubinden. Die Resonanz war 2006 sehr positiv – nur gab es da das Problem, dass uns der Kultursenator kurzfristig die Förderung gestrichen hatte.
Gibt’s die denn diesmal?
Nein. Aber wir hatten schon vorab entschieden: Wir machen das, mit oder ohne Förderung.
Und wenn alle mit Blumen bezahlen…?!
Das kommt nicht vor. Grundsätzlich finanziert das Junge Theater das Festival aus seinem Gastspiel-Etat, außerdem gibt es ein Extra-Spendenkonto. Natürlich können wir in der Saison nicht so viele auswärtige Produktionen einladen.
Aber?
Das ist es uns wert: Es ist eines unserer ältesten Festivals. Und wir erreichen damit auch Zuschauer, die sonst nicht ins Junge Theater kommen. FRAGEN: BES
Ab heute, 20 Uhr, Schwankhalle. Programm unter www.schwankhalle.de