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Archiv-Artikel

Millionen für den Aufschwung

FLOTT MACHEN Die Region Südniedersachsen schwächelt vor sich und die Landesregierung will dem jetzt mit EU-Geld Abhilfe schaffen. Die Opposition bezweifelt, dass die Mittel tatsächlich fließen werden

Mit einem 100 Millionen Euro schweren Förderprogramm will die Landesregierung der strukturschwachen Region Südniedersachsen auf die Beine helfen. Die EU, die etwa die Hälfte des Geldes aufbringen soll, habe bereits grünes Licht gegeben, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Donnerstag.

Die Landtagsopposition kritisierte, es gebe keine Garantie dafür, dass das EU-Geld tatsächlich fließe. Weil habe nicht erklärt, wie er garantieren wolle, dass das Geld tatsächlich in die Region fließe, erklärte der FDP-Abgeordnete Christian Grascha. Von den versprochenen 100 Millionen Euro werde unter dem Strich kaum etwas übrig bleiben, vermutet der CDU-Landtagsabgeordnete und frühere Innenminister Uwe Schünemann. In Brüssel sei kein Geld für Südniedersachsen reserviert. Jeder Förderantrag aus der Region konkurriere mit Projekten aus anderen Landesteilen.

Das Fördergeld soll bis zum Jahr 2020 in die Kreise Goslar, Göttingen, Holzminden, Northeim und Osterode fließen. Damit sollen Projekte etwa zur Gesundheitsversorgung, zur Mobilität im ländlichen Raum oder zum Wissenstransfer aus der Forschung in die Wirtschaft finanziert werden. So sollen die Region entwickelt und die Wirtschaft angekurbelt werden.

Die Förderung sei dringend erforderlich, sagte Weil, der in Einbeck (Kreis Northeim) vor rund 150 Regionsvertretern den offiziellen Startschuss für das Programm gab. So sei zum Beispiel die Bevölkerungsentwicklung in Südniedersachsen „besorgniserregend“. Die Region leide besonders unter dem demografischen Wandel. Nach Schätzungen wird es bis zum Jahr 2030 einen Einwohnerschwund von 20 Prozent geben.

Konkrete Projekte, die dem entgegensteuern könnten, gibt es noch nicht. Planungen laufen etwa im Gesundheitsbereich. Die Universitätsmedizin Göttingen und die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst möchten eine gemeinsame akademische Ausbildungs- und Forschungseinrichtung gründen. Weitere Ideen sollen unter Federführung des 2014 installierten „Projektbüros Südniedersachsen“ entstehen.  (dpa)