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Archiv-Artikel

Klaus Furtmeier, Helgoländer Tourismusdirektor Der Insel-Bayer

Von PS

KLAUS FURTMEIER, 44, Ex-Tourismusdirektor von Garmisch und Leiter der Tourismusgemeinschaft Zugspitzregion.

Wenn man ihn fragt, ob der Wechsel von Garmisch-Partenkirchen nach Helgoland ein beruflicher Aufstieg sei, wird er ein bisschen ungehalten. „Das wird sich zeigen“, sagt Klaus Furtmeier, seit 1. Oktober Tourismusdirektor auf Helgoland. Im Übrigen bedeute der Wechsel eine große Herausforderung für ihn.

Wohl wahr: Die letzte Helgoländer Tourismus-Saison war eher mäßig, man litt unter Schlechtwetter und Schiffsausfällen, kurz: Die Insel sucht ein neues Marketing-Konzept. Das will Furtmeier, seit neun Jahren Tourismusdirektor in Garmisch-Partenkirchen, jetzt mitbringen. „Ich identifiziere mich schon jetzt mit der Insel“, sagt Furtmeier.

Das klingt recht forsch und begeistert – doch dass er schon immer nach Norden gewollt habe, mag er nicht bestätigen. „Das stimmt so nicht“, sagt er und betont, dass er Garmisch-Partenkirchen aus freien Stücken verlasse. Mehr verrät er nicht. „Ich habe einen neuen Wirkungskreis gesucht, und jetzt ist es diese wunderbare Insel geworden.“

Wie aber will er, der nicht einmal Plattdeutsch spricht, Helgolands Tourismus ankurbeln? „Mit einem kollektiv betriebenen Marketing, das Hoteliers, Einzelhändler und Reedereien einschließt.“ Außerdem habe die Insel etliche „Alleinstellungsmerkmale“ – etwa „die Vogelwelt sowie die Tatsache, dass es die einzige deutsche Hochseeinsel ist“.

Das klingt nicht revolutionär. Auch wenn es um die jüngste Tourismus-Saison in Garmisch geht, bleibt er eher vage. „Ich glaube, das bewegt sich auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr“, sagt der Ex-Tourismusdirektor der bayerischen Stadt dann. Eins aber weiß er sicher: „Dass Helgoland die Gäste, die wir bereits haben, besser betreuen muss.“ Er meint damit die Freundlichkeit der Inselbewohner. Und vermutlich weiß er, dass er damit am Selbstverständnis der „eher rauen“ Helgoländer kratzt. Und dass die Helgoländer vielleicht gerade dies als Alleinstellungsmerkmal betrachten. Aber er will daran arbeiten. Womit er nicht meint, dass bayerische Bierseligkeit einkehren solle. „Das hieße ja, dass der Bayer per se freundlicher ist als der Norddeutsche.“ Und so weit will Furtmeier dann doch nicht gehen. PS