: Unmodernes Schloss
Kulturstaatssekretär Schmitz besteht auf drei historischen Fassaden für die geplante Schlossreplik
Berlins Kulturstaatssekretär André Schmitz hat beim Neubau eines Stadtschlosses die Rekonstruktion von drei barocken Fassaden angemahnt. Die derzeit zwischen Bund und Berlin abzustimmende Ausschreibung für den internationalen Architektenwettbewerb müsse diesen Willen des Bundestages ganz klar zum Ausdruck bringen, sagte Schmitz in einem Zeitungsinterview. „Wir dürfen die Teilnehmer des Wettbewerbs nicht auf eine falsche Spur lenken“, betonte der Kulturstaatssekretär. Die Ostseite zur Spree hin könne modern gestaltet werden.
Die Forderung mancher Architekten, auch komplett moderne Entwürfe zuzulassen, lehnte Schmitz strikt ab. „Dann müssen sie woanders bauen.“ Berlin habe seit der deutschen Einheit keinen Mangel an moderner Architektur. „Für den Schlossplatz gibt es einen klaren Wunsch des Parlaments nach einer historischen Rekonstruktion: Und den halte ich für legitim.“
Die Ausschreibung für den Architektenwettbewerb werde auch eine Empfehlung enthalten, zu überlegen, wie in dem künftigen Humboldt-Forum auch an den Palast der Republik erinnert werden könne. Der wird derzeit wegen Asbestverseuchung vollkommen beseitigt. „Denkbar wäre eine Rekonstruktion des Volkskammersaales, wenn sich dies in die künftige Nutzung des Gebäudes einfügt“, regte Schmitz an. dpa