: Pass in die Freiheit
Nach der Flucht eines Häftlings aus der Berliner Justizvollzugsanstalt (JVA) Charlottenburg steht Justizsenatorin Gisela von der Aue (SPD) erneut in der Kritik. Der Vorfall zeige, dass die Senatorin „ihren Laden nicht im Griff“ habe, erklärte der justizpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Sven Rissmann. Nach Ansicht der FDP reicht die Sicherheit einzelner Anstalten nicht aus. Von der Aue war zuletzt wegen der Affäre um Handy- und Drogenschmuggel in der Jugendstrafanstalt Plötzensee in die Kritik geraten. Der 22-jährige Häftling war am Sonntag laut Justizsprecherin Barbara Helten weiter flüchtig. Er hatte sich am Freitagnachmittag mit einem getauschten Pass den Weg in die Freiheit gebahnt. Vermutlich hatte er sich am Ausgang den Ausweis seines Besuchers geben lassen und war aus dem Gefängnis „herausspaziert“. Die beiden Männer müssten sich sehr ähnlich sehen, sagte Sprecherin Helten. Der Mann, der den Entflohenen zuvor regulär besucht hatte, habe die JVA ohne Pass verlassen. Gegen ihn liege eine Strafanzeige wegen des Verdachts auf Gefangenenbefreiung vor. DPA