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Anderer Lebensstil ist nötig

betr.: „Technik statt Verzicht“, taz vom 17. 10. 07

Es wird angedeutet, dass für Umweltschutz und gegen Klimawandel nicht nur technische Innovationen, sondern auch ein anderer Lebensstil benötigt wird. Dieser Diskussion möchte ich einen Aspekt über die Wirksamkeit von neuen Techniken hinzufügen, wenn die Problemursache in Wirklichkeit in archaischen Trieben liegt.

Ein Beispiel dazu ist der Abgas-Turbolader, der damals den Wirkungsgrad des Ottomotors deutlich verbesserte – sollte also den CO2-Ausstoß verringern. Wozu diese Erfindung dann „turbogeil“ missbraucht wurde, ist hinlänglich bekannt. Ein anderer Fall wird durch die immer größer werdende Kerosin-„Sparsamkeit“ von Flugzeugen gezeigt: Sie hat mit dazu beigetragen, dass das Fliegen extrem billig wurde, und die Zuwachsraten dieses mit Abstand schädlichsten Verkehrsmittels wuchsen entsprechend schwindelerregend (vom neuen Weltraumtourismus abgesehen). Der Dieselmotor und Autoreifen wurden durch technische Innovationen immer „sauberer“. Das Resultat liegt dann darin, dass der Ruß bzw. Reifenabrieb nun extrem fein ist und durch die Lungenbläschen in die Blutbahn gerät – mit zigtausendfachem frühzeitigem Tod allein in Deutschland.

Technische Verbesserungen sind kaum hilfreich, wenn es um psychologische und soziale Fehlentwicklungen geht wie gelangweilten Konsumismus und archaische PS-Prahlerei.

KLAUS BUGGISCH, Karlsruhe

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