SHORTCUTS

 Topkapi USA 1964 R: Jules Dassin, D: Peter Ustinov und Maximilian Schell

Der klassische Couch-Potatoe-Sonntagnachmittagsfilm: Eine lässige Gaunerkomödie, in der ein juwelenbesetzter Dolch aus dem Sultanspalast in Istanbul geklaut werden soll – zur tollen griechischen Musik von Manos Hadjidakis. Auf der großen Leinwand fühlt sich Jules Dassins „Rififi“-Parodie noch ein bisschen wohler – schon, um Peter Ustinov und Maximilian Schell, der besser aussieht als Melina Mercouri, so richtig zur Geltung kommen zu lassen.

Sa + Mi, 17 Uhr, Metropolis, Hamburg

 Sunny Days KZ 2011 R: Nariman Turebayev, D: Asel Kalijewa, Inkar Abdrash

Das Bild von Kasachstan, das Turebayevs lakonische Tragikomödie zeichnet, ist kein gesellschaftlich geschärftes, wie man es im inzwischen mehrheitlich global finanzierten Festival-Weltkino so gern sieht. In absurden Details deutet der Regisseur an, dass die soziale Disposition seines namenlosen Antihelden eher auf ein Mentalitätsproblem zurückzuführen ist, das sich genauso im Fargo der Coen-Brüder wie dem Helsinki Aki Kaurismäkis finden ließe.

Sa, 18 Uhr; So, 12.30 Uhr, B-Movie, Hamburg

 Stalag 17 USA 1953 R: Billy Wilder, D: William Holden, Otto Preminger

In der galligen Komödie von 1953 tritt neben William Holden auch Wilders Regie-Kollege Otto Preminger auf. Der Film spielt in einem Kriegsgefangenenlager für US-amerikanische Flieger, hintertreibt die Untersuchung der „Barackenseele“ aber mit reichlich komischen Elementen.

Di, 15.30 Uhr; Mi, 15 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover

 Mommy CAN 2014 R: Xavier Dolan, D: Antoine-Olivier Pilon, Anne Dorval

Dank einer sehr eigenen Erzähldramaturgie wirkt dieser Film in manchen Momenten, als habe man große Oper in die Gummizelle gesteckt. „Mommy“ handelt von der resolut-ordinären Diane und ihrem Sohn Steve, der ADHS hat. Im Mittelpunkt steht also, wie so oft bei Regisseur Dolan, ein gestörtes Mutter-Sohn-Verhältnis. Diane und Steve können sich nur im Extrem begegnen: küssen oder schlagen.

Do, Fr, Mo + Di, 18 Uhr; Sa, So + Mi, 20.30 Uhr, City 46, Bremen; So, 16.30 Uhr, Kommunales Kino, Lübeck

 Die schöne Querulantin F 1991 R: Jacques Rivette, D: Emmanuelle Beast, Michel Piccoli

Ein alter Maler, ein junges Modell und ein Bild, das dem Geheimnis der Natur so nahe kommt, dass es nach seiner Fertigstellung den Blicken des Publikums verborgen bleiben muss: Zwischen Komödie und Tragödie, zwischen Kapitalismus und Rätsel bleibt es in der Schwebe eines offenen Kunstwerks.

Mo, 19 Uhr, Universum, Braunschweig