Wochenübersicht: KINDERHORT
: Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen

Wer dieser Tage die heiße Debatte zur Berliner Bildungspolitik verfolgt, kann sich nur wünschen, die eigenen Kinder halbwegs gut durch die Bildungsinstitutionen zu schieben. Am Ende sollte aus der kleinen Zahnlückenmaus eine allseitig gebildete Persönlichkeit geworden sein. Leider sind die Verhältnisse oft genug nicht zuträglich: Stundenausfall, Lehrerweiterbildungen, und schon bald werden die Klassenzimmer wieder halb leer sein, weil sich alle gegenseitig grippeinfiziert haben.

Um entstandene Lücken im naturwissenschaftlichen Bereich zu füllen, empfiehlt sich eine Fahrt ins Potsdamer Exploratorium. Die 1.500 Quadratmeter Ausstellungsfläche machen ihrem Namen alle Ehre. Hier darf entdeckt, probiert, gefragt werden. Die Exponate zeigen, dass die Teilthemen der Mathematik, der Physik, der Biologie und der Chemie allesamt gleich wichtige Hilfsmittel darstellen, die Welt zu begreifen. Physik ohne Mathe funktioniert eben nicht, auch nicht Bio ohne Chemie. Die Message lautet: Hassfächer können richtig Spaß machen – wenn man weiß, wofür.

So wird der Satz des Pythagoras mit fließendem Sand bewiesen, Licht wird in die Regenbogenfarben aufgebrochen, Töne erzeugen Muster, und wer auf dem Energiefahrrad strampelt, kann ein Tässchen Wasser zum Kochen bringen. Das alles bringt vermutlich nicht nur den gestressten Schulkindern etwas, sondern auch ihren Eltern, die in Physik eine schändliche Vier hatten und in Chemie nur eine Drei, weil sie sich als Fachhelferin eingeschleimt hatten.

Ansonsten sind die Ausstellungsmacher in der Wetzlarer Straße 46 auch saisonal interessiert. Von heute bis zum Mittwoch laufen die Halloweenvorbereitungen, bei denen Schleimiges und Knalliges für die Nacht der Nächte zubereitet wird. Heute und morgen geht’s um zehn Uhr los: Süßes oder Saures?!

www.exploratorium-potsdam.de